Gottesdienste

Gottesdienste
in der kath. Kirche

 

Gottesdienste

Die Folgen von Corona

Die Corona-Situation hat auch das kirchliche Leben eingeschränkt. Dies widerspiegelt sich auch in den Zahlen in den vergangenen Jahren. Auch das Angebot der Gottesdienste hat sich in der Pandemie aufgrund der Schutzmassnahmen verändert. Viele Gottesdienste vor Ort mussten abgesagt werden oder konnten nur unter strengen Auflagen durchgeführt werden. Dafür wurden die Livestream-Übertragungen von Gottesdiensten massiv ausgebaut. Eine Hochrechnung der Zahlen (Basis sind die Gottesdienste, welche im Monat Februar stattfinden) ist aufgrund der Situation mit Vorsicht zu geniessen.

Gottesdienste

Mehr als 4500 Eucharistiefeiern pro Woche

In der Schweiz wird in den Schweizer Pfarreien jede Woche über 4500 Mal Eucharistie gefeiert – davon rund 1’900 Messen allein am Sonntag (inkl. Samstagabend). Hinzu kommen am Sonntag rund 350 Wortgottesfeiern, welche nicht durch einen Priester, sondern durch Seelsorgende und Diakone geleitet werden (Tabelle 3.8.1). In den meisten Fällen ist mit der Wortgottesfeier auch eine Kommu­nion­spendung verbunden. Wortgottesfeiern ohne Kommunionspendung haben sich bisher als Gottesdienstform bei Abwesenheit eines Priesters zumindest am Sonntag nicht durchsetzen können. Am häufigsten werden Wortgottesdienste in den Bistümern Basel und St. Gallen gefeiert. Praktisch oder ganz inexistent sind Wortgottesfeiern hingegen in den beiden Bistümern Lausanne, Genf und Freiburg und Lugano.

Tabelle 3.8.1: Häufigkeiten der Gottesdienste pro Woche in den Pfarreien der Schweizer Bistümer (Basis: Gottesdienste im Februar 2024)

 SchweizBistum BaselBistum ChurBistum St. GallenBistum SittenBistum LGFBistum Lugano
Sonntagsgottesdienste2246575558173232325384
·  Eucharistiefeiern1891355504119221309384
·  Wortgottesfeiern mit Kommunionspendung316202474411140
·  Wortgottesfeiern ohne Kommunionspendung3918810130
Werktagsgottesdienste3003687752250364437512
·  Eucharistiefeiern2612476665197335428512
·  Wortgottesfeiern mit Kommunionspendung31418462441680
·  Wortgottesfeiern ohne Kommunionspendung782826101320
Total Eucharistiefeiern45038311168316556737896
Total Gottesdienste mit Kommunionspendung513312161277403582759896
Anmerkung: Quelle: Pfarreierhebungen der Schweizer Bistümer

Tabelle 3.8.2: Gottesdienste pro Woche in den Pfarreien der Schweizer Bistümer (%) (Basis: Gottesdienste im Februar 2024)

GottesdienstSchweizBistum BaselBistum ChurBistum St. GallenBistum SittenBistum LGFBistum Lugano
Anteil Wortgottesfeiern an Sonntagsgottesdiensten (%)16381031550
Anteil Wortgottesfeiern mit Kommunion an Werktagen (%)13311221820
Anmerkung: Quelle: Pfarreierhebungen der Schweizer Bistümer

Was macht denn eine spannende Predigt aus?
Das ist eine gute Frage. Ich beobachte ja bei mir selbst auch bei Predigten, dass ich entweder aufmerksam bei der Sache bin oder abschweife. Letztlich ist es sehr individuell, ob eine Predigt ankommt oder nicht. Jemand, der in Trauer ist, braucht gewiss etwas anderes als jemand, der sich glücklich fühlt.

Und generell?
Aus meiner Sicht gibt es zwei Punkte: Erstens muss ich mit einem guten Gefühl aus dem Gottesdienst kommen. Damit meine ich, dass ich etwas für mich mitnehmen kann. Und zweitens muss eine Predigt auch Feuer haben. Wenn es wie das Verlesen eines Protokolls klingt, dann fesselt es mich nicht. Über Gestik und Mimik sollte ein gewisser Dialog mit der Zuhörerschaft entstehen.

Thomas Wehrli

Journalist und Gottesdienstkritiker, in: Andreas C. Müller, Horizonte Aargau, 5.6.17,

Gottesdienste
in den Missionen

 

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In den Missionen: mehr als 450 Eucharistiefeiern pro Woche

In den anderssprachigen Missionen finden jede Woche mehr als 450 Eucharistiefeiern statt (Tabelle 3.9). Das sind rund 10% aller Eucharistiefeiern.

Tabelle 3.9: Gottesdienste pro Woche der Sprachmissionen in den Schweizer Bistümern (Basis: Gottesdienste im Februar 2024)

GottesdienstSchweizBaselChurSt.GallenSittenLGFLugano
Eucharistiefeiern46917410230231319
·  Sonntag354131802419928
·  Werktage116432364401
Anteil Eucharistiefeiern der Sprachmissionen an allen Eucharistiefeiern (Pfarreien und Missionen) (%)917894151
Anmerkung: Die Gottesdienstzahlen der Sprachmissionen wurden im Rahmen der Pfarreierhebung erfasst. Sie beruhen also nur in einigen wenigen Fällen direkt von den Sprachmissionen. Quelle: Pfarreierhebungen der Schweizer Bistümer

Der Gottesdienst muss beworben werden! Heute gibt es mindestens so viele religiöse Angebote wie Produkte in der Migros. Da muss man sich zeigen. Ich bin der Überzeugung, dass unsere Gottesdienste, Liturgien, Andachten hervorragend sind. Wir bieten einen Ort, um die Gedanken neu zu sortieren, um das Leben neu zu lesen aus Sicht des Glaubens.

Pfr. Christoph Sigrist

in: «Zwingli war der beste Werber» Tagesanzeiger, Mit Christoph Sigrist sprach Adrian Schräder, 19.04.2017

Verteilung der
Gottesdienste

 

Gottesdienste

Eucharistierfeiern: Dichte ist unterschiedlich

Insgesamt wird in den Schweizer Pfarreien und in den Sprachmissionen pro Woche mehrere Tausend Mal Eucharistie gefeiert, davon über 1900 Mal am Sonntag. Wären die Eucharistiefeiern regelmässig auf die rund 1750 Pfarreien und Sprachmissionen verteilt, würde an jedem Ort wöchentlich mehrmals eine Eucharistiefeier stattfinden. Die Gottesdienstdichte ist allerdings nicht überall gleich hoch. In vielen Pfarreien wird längst nicht mehr an jedem Wochenende Eucharistie gefeiert.

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Eucharistierfeiern: besondere Dichte im Tessin, Graubünden, Glarus, Wallis und Uri

Die Grafik 3.20 setzen die Häufigkeit der wöchentlichen Gottesdienste in Beziehung zur Zahl der Kirchenmitglieder (ab 15 Jahren). Dabei zeigen sich zwischen den Bistümern grosse Unterschiede. Während im Bistum Lugano auf 1000 Kirchenmitglieder pro Woche rund 5 Eucharistiefeiern kommen, sind es im Bistum Basel weniger als 2. Besonders hoch ist die Gottesdienstdichte in den Kantonen Tessin, Graubünden, Glarus, Wallis und Uri, besonders tief hingegen in den Kantonen Baselland, Bern und Aargau. Die grösseren Deutschschweizer Städte weisen mit Ausnahme von St. Gallen eine leicht höhere Gottesdienstdichte aus als die Kantone, zu denen sie gehören. Zum einen haben viele anderssprachige Missionen ihren Sitz in den Städten, zum anderen übernehmen die städtischen Pfarreien oftmals eine gewisse Zentrumsfunktion auch für Kirchenmitglieder aus anderen Kantonsteilen.

Grafik 3.19: Wöchentliche Eucharistiefeiern (Pfarreien und Missionen) pro 1000 Kirchenmitglieder ab 15 Jahren nach Kantonen (Basis: Februar 2024)

Anmerkung: In den beiden Bistümern Sitten und Lausanne, Genf und Freiburg decken sich die Kantonsgrenzen nicht mit den Bistumsgrenzen. So gehören zum Bistum Sitten auch Teile des waadtländischen Distrikts Aigle, während die Walliser Pfarreien Saint-Maurice, Mex, Vernayaz, Salvan und Finhaut zur Territorialabtei St. Maurice zählen und die Pfarrei Saint Gingolph zur französischen Diözese Annecy. Die Zahlen für den Kanton Waadt sind ohne die zum Bistum Sitten gehörenden Pfarreien im Distrikt Aigle gerechnet.

Grafik 3.20: Wöchentliche Eucharistiefeiern und Gottesdienste mit Kommunionfeiern pro 1000 Kirchenmitglieder ab 15 Jahren nach Bistümern (Basis: Februar 2024)

Anmerkung: Die Gottesdienste mit Kommunionfeiern umfassen die Eucharistiefeiern und die Wortgottesdienste mit Kommunionspendung.

Deutschland und
Österreich

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Gottesdienste in Deutschland und Österreich: Rückgang der Gottesdienstbesucher

In Deutschland und Österreich, wo zweimal jährlich an «normalen» Sonntagen die Gottesdienstbesucher gezählt werden, lässt sich der Rückgang des Gottesdienstbesuchs besonders gut aufzeigen (Grafik 3.21). Nahm im Jahr 1950 die Hälfte der Deutschen Katholiken an den Zählsonntagen am Gottesdienst teil, waren es 1975 noch ein Drittel, 1990 ein Fünftel und 2015 etwas mehr als 10%. Auch im nördlichen Nachbarland der Schweiz zeigt sich schliesslich, dass die Mitglieder der evangelischen Kirche seit jeher viel seltener den Gottesdienst besuchen als die Katholiken. 1975 nahmen etwa 5.5% der Evangelischen am Gottesdienst teil. 2015 waren es noch 3.2%.

Grafik 3.21: Gottesdienstteilnehmende pro 100 Kirchenmitglieder an den Zählsonntagen in der römisch-katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland sowie der katholischen Kirche in Österreich

Anmerkung: In der katholischen Kirche in Deutschland werden jeweils am 2. Fastensonntag und am 2. Sonntag im November die Gottesdienstbesucher gezählt, in Österreich am Christ-Königs-Sonntag (Sonntag vor dem 1. Advent) und an einem Sonntag in der Fastenzeit. Im Jahr 2020 wurde in Österreich nur am Sonntag in der Fastenzeit gezählt. In der evangelischen Kirche geben die Daten die Gottesdienstteilnehmenden der ersten Sonntage in der Passions- und Adventszeit wieder ohne Berücksichtigung von Kindergottesdiensten. Im Verlaufe der Zeit waren die Zählsonntage leichten Veränderungen unterworfen. Das Ergebnis der katholischen Kirche Österreich von 1980 stammt aus dem Jahr 1981.
Basis: Mitgliedschaftszahlen desselben Jahres.

In Deutschland besuchen noch zehn Prozent aller Katholiken den Gottesdienst. Was haben Sie dazu herausgefunden?

Szymanowski: Katholiken geben weitaus häufiger an, den Gottesdienst zu besuchen, als sie es tatsächlich tun. Dafür gibt es Erklärungen, zum Bespiel der Wunsch, öfter hinzugehen. Oder er wird noch immer als gesellschaftliche Norm angesehen. Die Rückläufigkeit im Gottesdienst ist aber ganz klar erkennbar.

Julia Martin

in: Wann Katholiken ihre Kirche noch brauchen. katholisch.de vom 2. August 2017 (Interview mit Björn Szymanowski)

Ministrantinnen und
Ministranten

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Ministrantinnen und Ministranten

Tausende von Jungen, Mädchen und junge Erwachsene engagieren sich in der Schweiz als Ministrantin und Ministrant.

Grafik 3.31: Ministrantinnen und Ministranten in der deutschsprachigen Schweiz nach Bistümer (2014-2023)

Grafik 3.32: Verhältnis Ministranten und Oberministranten in ausgewählten deutschsprachigen Kantonen (2023)